Ernährung

Bärlauch im Check: Superfood, Frühlingsbote und richtig gesund!

Bärlauch im Check: Superfood, Frühlingsbote und richtig gesund!

Der Frühling liegt in der Luft, das Laub in den Mischwäldern raschelt sanft im Wind und überall sprießt ein aromatisches Kraut: es ist Bärlauch Saison. Es gibt kaum ein Wildgemüse, das so sehr für den Frühling steht wie Allium ursinum. Viele Leute nennen es auch wilder Knoblauch oder Waldknoblauch. Doch ist Bärlauch nur ein kurzlebiger Trend, oder steckt hinter dieser duftenden Pflanze wirklich ein Superfood mit Bärenkräften und gesundheitlicher Wirkung? In diesem Artikel gehen wir der Frage „Ist Bärlauch gesund?” auf den Grund und zeigen dir, wie du das Wunderkraut erntest, richtig lagerst und köstliche Rezepte wie Bärlauchpesto und -butter zauberst. Also: Ran an die Blätter, schnapp dir dein Körbchen und lass uns gemeinsam in die grüne Welt des Bärlauchs eintauchen!

Was ist Bärlauch und woher kommt er?

Der Bärlauch (Allium ursinum) ist eine Pflanze aus der Familie der Lauchgewächse. Er gedeiht am besten in feuchten, schattigen Laub- und Mischwäldern. Besonders im Frühling, wenn der Waldboden noch kühl und feucht ist, breitet sich sein grünes Laub üppig aus. Die zarten, runden Blätter erinnern an Maiglöckchen, weshalb die Blütezeit oft mit der des Maiglöckchens zusammenfällt. Der intensive Knoblauchgeruch, der beim Zerreiben eines Blattes zwischen den Fingern entsteht, ist das Erkennungsmerkmal für Bärlauch. Auch die weiße Doldenblüte, die in den Monaten April und Mai erscheint, ist ein wichtiges Merkmal.

Die Bezeichnung "Bärlauch" wurde nicht ohne Grund gewählt: Angeblich wurden die grünen Blätter zur Stärkung nach dem Winterschlaf von Bären (ursinum = "von den Bären") gefuttert. Im Volksmund wurde das Kraut schon früh als Heilpflanze geschätzt. In europäischen Wäldern wächst Bärlauch wild. Wer keinen Ausflug unternehmen möchte, kann frische Blätter und fertige Produkte auch in vielen Gärtnereien oder Bioläden finden. Bärlauch lässt sich recht gut aufbewahren, wenn man einige kleine Tricks beachtet.

Saison und Ernte-Tipps

Saison: Die Hauptsaison für Bärlauch ist von Ende März bis Anfang Juni – je nach Wetter kann sie aber auch früher oder später beginnen.

Die Pflanze ist ab April mit einer Blütezeit ausgestattet, die durch kleine, sternförmige und weiße Blüten charakterisiert ist. Ab dem Zeitpunkt der Blütezeit nimmt sowohl das Aroma als auch der Gehalt an Schwefelverbindungen ab, daher empfiehlt es sich, den Strauch vorzeitig, das heißt vor der Blütezeit, zu ernten.

Vorsicht: Verwechsle Bärlauch niemals mit giftigen Doppelgängern wie Maiglöckchen, Herbstzeitlosen oder Aronstab! Achte auf den typischen Knoblauchduft, die glatte, breit-eiförmige Blattoberfläche und die weiche, leicht glänzende Blattunterseite.

Sammeln: Pflücke nur so viel, wie du wirklich brauchst, und schneide die Blätter dicht am Boden ab, damit die Pflanze vital bleibt und nachwachsen kann.

Hier ein Tipp: Wenn du frischen Bärlauch aufbewahren willst, dann am besten in einem feuchten Tuch im Kühlschrank oder portionsweise in Öl eingefroren. So bleiben das Aroma und die Inhaltsstoffe erhalten.

Inhaltsstoffe und gesundheitliche Wirkung

Bärlauch ist weit mehr als nur ein leckeres Kraut. Seine Inhaltsstoffe machen ihn zu einer bewährten Heilpflanze und zu einem Superfood.

  • Schwefelverbindungen (Sulfide): Sie sind verantwortlich für den charakteristischen Knoblauchgeruch und die antimikrobielle Wirkung
  • Vitamin C: Wird eingesetzt, um das Immunsystem zu unterstützen und eine antioxidative Wirkung zu entfalten.
  • Flavonoide und Carotinoide: Fördern nicht nur den Zellschutz, sondern stärken auch das Herz-Kreislauf-System.
  • Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalium sind an diversen Stoffwechselprozessen und der Regulation des Blutdrucks beteiligt.
  • Ätherische Öle können die Verdauung anregen und wirken entkrampfend.

Ist Bärlauch giftig?

In roher Form ist Bärlauch nicht giftig, sondern gilt gemeinhin als mild und bekömmlich. Allerdings können bei einer Verwechslung mit Herbstzeitlosen oder Aronstab schwere Vergiftungen auftreten. Daher gilt: Nur das Sammeln von Pflanzen, die eindeutig als Bärlauch erkennbar sind. Bärlauch kann im eigenen Garten kultiviert werden, ohne dass dafür besondere Kenntnisse erforderlich sind. Bei richtiger Pflege und entsprechender Sorgfalt ist eine unkomplizierte Vermehrung möglich.

Wie gesund ist Bärlauch wirklich?

Zahlreiche Studien haben die gesundheitliche Wirkung von Bärlauch untersucht und seine positiven Effekte auf Verdauung, Herz-Kreislauf-System und Immunsystem bestätigt. Das Kraut wirkt als Antioxidans und bekämpft freie Radikale. Dadurch werden entzündliche Prozesse im Körper gedämpft. Mit seinem hohen Anteil an Vitamin C und Schwefelverbindungen unterstützt Bärlauch zudem die Entgiftung und wirkt antibakteriell im Darm. Kurz gesagt: Bärlauch ist ein echtes Wunder der Natur, das unsere Vitalität in vielerlei Hinsicht unterstützen kann.

Bärlauch in der Küche: Rezepte mit Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Klassisches Bärlauchpesto

Zutaten:

  • 100 g frische Bärlauchblätter
  • 50 g Pinienkerne (alternativ: Walnüsse)
  • 30 g frisch geriebener Parmesan
  • 150 ml Olivenöl
  • Salz, Pfeffer

Optional: ein Spritzer Zitronensaft

Zubereitung:

  1. Die Bärlauchblätter waschen und gut trocken schleudern.
  2. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett leicht rösten, bis sie duften, und anschließend in einer Schale mit Deckel abfüllen.
  3. Bärlauch, Pinienkerne und Parmesan müssen in einen Mixer gegeben und grob zerkleinert werden.
  4. Gieße das Olivenöl langsam zu, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
  5. Schmecke es mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft ab.
  6. Damit das Pesto frisch bleibt, fülle es in ein sauberes Glas und bedecke es mit Olivenöl.

Tipp: Pesto eignet sich perfekt zu Pasta, als Brotaufstrich oder als Würze für Suppen und Dips. Bärlauchpesto ist ein echter Hingucker in der Frühlingsküche und ein Muss für alle, die es gerne würzig mögen.

2. Aromatische Bärlauchbutter

Zutaten:

  • 125 g weiche Butter

  • 30 g Bärlauch, fein gehackt

  • 1 Knoblauchzehe (optional für einen intensiveren Knoblauchgeschmack)

  • Salz, Pfeffer

  • Etwas Zitronenabrieb

Zubereitung:

  1. Butter in einer Schüssel cremig rühren. Dazu einen Handmixer verwenden.

  2. Den fein gehackten Bärlauch (und optional den Knoblauch) unterrühren.

  3. Zum Schluss wird mit Salz, Pfeffer und Zitronenabrieb abgeschmeckt.

  4. Die Masse wird auf Frischhaltefolie gegeben und zu einer Rolle geformt. Anschließend wird sie kalt gestellt.

Diese Bärlauchbutter eignet sich bestens zum Verfeinern von Baguettes, gedünstetem Gemüse oder als Würz-"Teller" für Fleischgerichte. Sie schmilzt wunderbar auf warmem Baguette.

3. Leckerer Bärlauch-Dip für Gemüsesticks

Zutaten:

  • 100 g griechischer Joghurt oder Quark

  • 20 g Bärlauch, fein geschnitten

  • 1 EL Olivenöl

  • Salz, Pfeffer

  • Ein Spritzer Zitronensaft

Zubereitung:

  1. Gib Joghurt oder Quark in eine Schüssel.

  2. Rühre Bärlauch, Olivenöl und Zitronensaft unter.

  3. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Perfekt zu Rohkost, Kartoffelspalten oder als frischer Brotaufstrich.

4. Bärlauchkartoffeln aus dem Ofen

Zutaten:

  • 600 g kleine Kartoffeln

  • 2 EL Olivenöl

  • 1 Bund Bärlauch, grob gehackt

  • Salz, Pfeffer, Paprikapulver

Zubereitung:

  1. Die Kartoffeln waschen, halbieren und mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Paprikapulver vermengen.

  2. Verteile die Masse auf einem Backblech und backe sie bei 200 °C (Ober-/Unterhitze) für ca. 30 Minuten.

  3. Nach 20 Minuten den Bärlauch über die Kartoffeln streuen und weiterbacken.

Eine köstliche Beilage, die dank des Bärlauch-Highlights nach Frühling schmeckt.

Bärlauch als Knoblauch-Ersatz und alternative Verwendung

Bärlauch ist der perfekte Ersatz für normalen Knoblauch. Er hat einen würzigen, frischen Geschmack. Dadurch verleiht er Gerichten ein mildes Knoblaucharoma. Manchmal hat Knoblauch einen scharfen Nachgeschmack. Bärlauch hat diesen Nachgeschmack nicht. Ob in Suppen, Saucen oder Gemüsepfannen – dieses Produkt lässt sich auf verschiedene Arten verwenden: Man kann es einfach fein schneiden oder als Zutat für Öle verwenden. Zudem kann man Bärlauch in:

  • Suppen: Gerade in Cremesuppen macht sich die grüne Farbe fantastisch, da sie einen frischen und lebendigen Eindruck erzeugt.

  • Dips und Saucen: als Basis für Pasta-Saucen oder Kräuterdips.

  • Knoblauchspinat: Anstelle von frischem Knoblauch einfach eine Handvoll gewürfelten Bärlauch unter den Spinat mischen.

  • Nahrungsergänzung: Du kannst es getrocknet als Pulver oder in Kapselform verwenden. So hast du das ganze Jahr über das Kräuter-Superfood griffbereit.

Aufbewahren und Lagern

Frisch im Kühlschrank: In einem feuchten Küchentuch oder einem luftdichten Behälter bei 4–6 °C. Hält so bis zu einer Woche.

Einlegen: Bärlauch in Gläser mit Öl oder Essig einlegen, um aromatische Würzöle und -essige herzustellen.

Tiefkühlen: Das Tiefkühlfach bietet sich an, um Blätter grob zu hacken und sie in Eiswürfelformen mit etwas Wasser oder Öl einzufrieren.

Trocknen: Im Dörrgerät oder an der Luft (schattig und luftig). Anschließend zu Pulver mahlen und als Gewürz nutzen.

Bärlauch im Garten anbauen

Bärlauch wird von vielen Hobbygärtnern als unkomplizierte Wildpflanze für den eigenen Garten entdeckt.

  • Standort: Halbschattig bis schattig, humoser, feuchter Boden – ideal unter Laubbäumen.

  • Pflanzzeit: Herbst oder zeitiges Frühjahr.

  • Pflege: Nur mäßig gießen und im Herbst Kompost als Dünger aufbringen.

  • Ernte: Vor der Blütezeit kannst du dauerhaft Blätter ernten, aber nie mehr als ein Drittel des Bestands. So bleibt der Bestand kräftig und du hast jedes Frühjahr frisches Blattgrün.

Bärlauch ist weit mehr als ein hübscher Frühlingsbote im Wald. Er punktet mit einem einzigartigen Aroma. Außerdem enthält er wertvolle Inhaltsstoffe. Und er hat vielseitige Anwendungsmöglichkeiten in der Küche. Auch als Heilpflanze ist er beliebt. Ob als Pesto auf dem Teller, als Butter zum Sommergrillen oder als starker Verbündeter für das Immunsystem – Bärlauch wird als ein wunderbares Beispiel für die Kombination von Gesundheit und Geschmack gesehen.

Schnapp dir dein Körbchen. Erkunde Laub- und Mischwälder. Oder pflanze dir dein eigenes Bärlauchbeet im Garten. Deine Geschmacksknospen und dein Körper werden es dir danken – ganz ohne Bedenken, ob Bärlauch giftig ist, solange du mit Augenmaß erntest und auf Verwechslungen achtest. Auf die Bärlauchsaison – dein grünes Superfood wartet!

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